Die Subline
heißt:
Warum nur Fußbewegungen
nicht ausreichen.
Ich tanze
gerne. Vornehmlich unter Alkoholeinfluss. Und das, obwohl ich gar kein Mann
bin. Nie war. Vielleicht als Kind. Nicht Mann, Junge. Da fuhr ich am liebsten
auf einem Fahrrad mit Stange. Kann aber auch sein, dass es frühkindliche erste
sexuelle Erfahrungen waren, wenn man auf der Stange … Aber darum geht es ja
hier nicht – in erster Linie jedenfalls. Es geht also um das Tanzen. Nicht so
gerne in einer Disco. Da tanzen immer so viele Leute. Und die rempeln.
Vielleicht auch nur zurück. Ich tanze Ausdruck. Ist klar. Bevor es aber
überhaupt so weit kommt, warte ich. Auf DAS Lied. Ich bin nämlich, auch unter
starkem Alkoholeinfluss, keine ich-tanz-jedes-Lied-Tänzerin. Nicht mal
ansatzweise. Und das variiert auch noch. Nicht DAS Lied ist auch noch beim
nächsten Tanzabend DAS Lied. Die Laune, oder auch hormon- verursachte mentale
Lage genannt, ist der Bestimmer. Und der Alkoholspiegel im Blut. Aber nicht
einfach nur Alkohol im Großen und Ganzen. Das geht nicht über einen Kamm zu
scheren. Auch die Art des Alkohols ist entscheidend. Ich habe festgestellt,
dass Wein mich eher schwofen lässt. Schnaps schüttelt mir den Kopf (neumodisch
Headbanging ). Hat beides Vor- und Nachteile. Die Tanzarten. Schwofen mit dem
Mann zieht oft Sex mit selbigem nach sich. Das Tanzen wirkt aber nicht so
befreiend. Kopfschütteltanzen macht frei, schmerzt aber die nächsten 2 Tage im
Nacken. Hm. Zum Titel zurück. Die Bewegungsabfolge. Das geht ja nicht erst mit
dem Tanzstart los. Schon der Gang zur Tanzfläche ist wichtig. Ich bin mit
flachen Schuhen unterwegs. Da ist der Schritt selbstbewusster. Habe ich für
mich festgestellt. Und hoch müssen die Schuhe sein. Mindestens knöchelhoch,
noch lieber Stiefel. Die Klamotten lieber eng. Dann wird das Fleisch besser
gehalten. Gerade bei wilden Tänzen. Haare sollen wehen, keine Winkearme oder
Oberschenkel im Innenbereich. Igitt. DAS Lied klingt an. Freundlich aber
bestimmt geht es in beschriebenem Outfit durch die Menge. Hey, die weiß was sie
will. Jepp. Tanzen. Wild. Auf der Fläche angekommen, freundlich aber bestimmt
für Platz sorgen. Ausdruck erreicht man nicht, in dem man nur die Beine bewegt.
Arme gehören dazu. Finger. Lasziv geöffnete Lippen. Jepp – ich FÜHLE die Musik.
Das sollen ja alle umstehenden Gäste sehen. Alles in allem also ein sehr
komplexer Bewegungsapparat, der da gestartet wird. Sehr komplex. Manchmal zu
komplex. Wenn zu viel Alkohol im Blut kreist. Dann kreise ich auch. In den
meisten Fällen habe ich aber alles schnell wieder unter Kontrolle. Entweder
fällt dann die Entscheidung, hoch erhobenen Hauptes die Tanzfläche wieder zu
verlassen. Nicht ohne vorab den Bewegungsapparat wieder gen Null fahren zu
lassen. Oder einfach noch mehr mit den Armen zu rudern. Sie sind doch ein wenig
wie der Schwanz der Katze. Gleichgewicht. Toll. Lied bis zum letzten Ton
getanzt. Wenn der blöde DJ nicht schon ein neues Lied hat in DAS Lied laufen zu
lassen. Dieses Arschloch. Egal, gut getanzt Mädchen!
(Dieser Text hat keinen Bezug zu meinem Leben!)